Jedes Jahr dasselbe Spiel: Kommt der Winter, kommen auch die Erkältungen. Wie können Sie sich schützen, wenn Sie Ihre Anfälligkeit kennen? Welche Vitamine können helfen, einer Erkältung vorzubeugen? Nur die richtige Mischung aus Ernährung und vorbeugendem Verhalten bringt Sie erkältungsfrei durch die kalte Jahreszeit.
Erkältung vermeiden: Kleiner Wegweiser für den Alltag
Es gibt eine Menge, was sie tun können, um ihr Immunsystem gegen Erkältungen resistent zu machen. Regelmäßige Saunabesuche gehören dazu. Sinnvoll sind diese allerdings erst bei einer Häufigkeit von mindestens einem Besuch pro Woche. So gewöhnt sich der Körper durch die Extreme eines Saunabesuchs an den großen Unterschied zwischen Raum- und Außentemperatur. Sollte Ihre Erkältung bereits begonnen haben, sind Saunabesuche jedoch tabu. Dann empfiehlt sich eher ein Erkältungsbad, was einen ähnlichen Effekt hat, den Körper aber weniger anstrengt.
Wärme sollte auch bei Ihrer Kleidungswahl der entscheidende Faktor sein. Gerade, wenn Sie bereits frösteln, sollten Sie sich warm halten, besonders den Kopf und die Füße. Die erhöhte Temperatur tötet Keime ab, genau wie Fieber im körpereigenen Mechanismus.
Wärme hilft zwar gegen Erkältung, aber ein Raum voll trockener Heizungsluft hat noch keinen geheilt. Lüften Sie oft genug und legen Sie ab und zu ein feuchtes Handtuch auf den Heizkörper, denn nur bei einem ausbalancierten Raumklima bleiben Ihre Schleimhäute ausreichend feucht.
Für angemessene Feuchtigkeit sorgt auch die Flüssigkeitszufuhr durch Trinken. Außerdem spülen Sie so schädliche Keime aus dem Körper. Viel Trinken schließt entwässernde Getränke wie Kaffee, Alkohol und schwarzen Tee aus. Halten Sie sich also an circa zwei Liter Wasser und Tee pro Tag.
Wichtig, um gegen Erkältung vorzubeugen, sind zudem regelmäßige Bewegung und sorgfältige Hygiene. Selbst, wenn es bitterkalt draußen ist, sollten Sie sich ab und an zu einem Winterspaziergang motivieren, ideal sind drei Dreiviertelstunden pro Woche. Körperliche Anstrengung wie Joggen ist für einen gesunden Menschen kein Problem, wer bereits angeschlagen ist, sollte allerdings einen ruhigeren Gang einlegen. Wenn Sie mit erkälteten Freunden und Kollegen Kontakt haben, achten Sie auf das Risiko einer Tröpfcheninfektion und waschen Sie sich häufig die Hände.
Ernährung als Erkältungsvorbeuge
Im Volksmund heißt es: Mit Medikamenten dauert eine Erkältung eine Woche und ohne sieben Tage. Tatsächlich sind Medikamente meist völlig unangebracht. Die Ernährung an die Erkältungssaison anzupassen ist hingegen sinnvoll. Was nämlich bei perfekter Ernährung und makelloser Gesundheit überflüssig wäre, wird in den vitamin- und nährstoffarmen Wintermonaten dringend gebraucht. Nahrungsergänzungsmittel können Abhilfe schaffen.
Vitamine werden häufig auf die falsche Weise eingenommen. Heiße Zitrone mag für einen weniger rauen Hals sorgen, die meisten Vitamine aber gehen beim Aufbrühen mit heißem Wasser verloren. Obst und Gemüse, normalerweise ein wesentlicher Bestandteil der winterlichen Ernährung, sind bei Mageninfekten allzu schwer verdaulich und werden daher teilweise ersatzlos weggelassen. Bei Befürwortern von Vitamintabletten herrschen darüber hinaus häufig Missverständnisse über die empfohlene Dosis von Vitamin C und anderen: Da Vitamin C im Körper nicht gespeichert werden kann, bringt es nichts, mehr als die empfohlene Dosis in Form von Tabletten oder Obst zu sich zu nehmen.
Ein Nährstoff, der vielen von uns im Winter fehlt, ist Vitamin D. Der Grund dafür ist simpel: Weniger Sonne, weniger Vitamin D. Gebraucht wird es für Knochen, Zähne, das Immunsystem und für die Verarbeitung von Calcium. Aufgrund des veränderten Lebenswandels der meisten Menschen nehmen wir nicht mehr genug davon auf, besonders im Winter. Wir sitzen zu viel im Büro und die Sonne ist nicht stark genug. Daher ist Vitamin D-Mangel sehr weit verbreitet, Studien zufolge leidet jeder zweite Deutsche daran. Eben weil die Sonneneinstrahlung im Winter den Vitamin D Bedarf nicht deckt, raten viele Experten zu Vitamin-D Präparaten, so auch Jörg Reichrath von der Universität des Saarlandes.
Neben Vitamin D kurbeln verschiedene weitere pflanzliche und mineralische Wirkstoffe das Immunsystem an: Bekannte Beispiele sind Gewächse der Gattung Sonnenhut (Echinacea) und Präparate mit dem Wirkstoff Süßwasseralgen. Wichtig ist allerdings, dass Sie diese vorbeugenden Nahrungsergänzungsmittel nicht mit Medikamenten verwechseln. Vitamine, Mineralien und andere Nahrungsergänzungsmittel können ihr Immunsystem stärken und Sie so vor Erkältungen schützen, aber bei einer waschechten Grippe hilft nach wie vor nur der Arzt.
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