Gesund ernähren trotz Gluten-Unverträglichkeit

[:de]Glutenfreie Ernährung ist mittlerweile fast überall ein Begriff. Auch die Lebensmittelindustrie bringt glutenlose Alternativen auf den Markt. Wie es sich ohne Gluten gesund leben lässt, zeigen wir in diesem Beitrag.

Wer sich glutenfrei ernährt, streicht glutenhaltiges Getreide und alle daraus hergestellten Produkte wie Brot, Gebäck, Pizza, Nudeln oder Bier von der Zutatenliste. War eine solche Ernährungsweise vor wenigen Jahren noch weitgehend unbekannt, erhält sie heute von verschiedensten Seiten Aufmerksamkeit. Neben einer krankheitsbedingten, strikt glutenfreien Ernährung findet das Prinzip verstärkt Eingang in eine moderne, gesundheitsbewusste Lebensweise.

Gründe für glutenfreie Ernährung

Die Beweggründe, Gluten aus der eigenen Nahrung zu verbannen, sind vielfältig. Für Menschen, die an einer chronischen Erkrankung der Dünndarmschleimhaut, der Zöliakie, leiden, ist der Verzicht auf den Klebereiweiß essentiell. Ihre Überempfindlichkeit gegen Gluten ist teilweise erblich bedingt und bleibt ein Leben lang bestehen. Um Folgeschäden zu vermeiden, müssen sich Betroffene konsequent an eine glutenfreie Diät halten. Bereits wenige Mengen rufen Beschwerden im Dünndarm hervor. Auch für glutensensitive Menschen ist es von Vorteil, das Proteingemisch aus der täglichen Nahrung zu streichen oder zumindest zu reduzieren. Als glutenfrei lassen sich Lebensmittel einstufen, wenn sie maximal zwei Milligramm Gluten je 100 Gramm aufweisen.

Ohne krankheitsbedingt eingeschränkt zu sein, folgen in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen einer glutenfreien Ernährung. Unterstützt wird dieser Trend von populären Bestsellern, die negative Auswirkungen des Weizenkonsums hervorheben. In entsprechenden Diät-Programmen geht es in erster Linie darum, durch die Reduktion von Kohlenhydraten Gewicht zu verlieren. Zu derartigen Ernährungstrends zählen etwa die Low-Carb-Diät, die Paleo-Diät oder die Rohkostküche. Die Paleo-Variante folgt den Ernährungsmöglichkeiten der Steinzeit: Auf den Tisch kommen natürliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Nüsse, Pilze, Honig und Kräuter. Auf Getreide, Milchprodukte, Zucker, Alkohol und industriell verarbeitete Nahrungsmittel gilt es zu verzichten. Da Kochen und Backen in der Rohkostküche durch die geringe Erhitzung entfällt, bewegt sich der Getreideanteil von Natur aus in kleinen Mengen.

Ohne Gluten gesund ernähren

Da Gluten in der Lebensmitteltechnologie als Verdickungsmittel, Stabilisator und Strukturverstärker dient, versteckt es sich in vielen verarbeiteten Nahrungsmitteln. So finden sich in Produkten wie Gewürzen, Sojasoßen, Fleischprodukten, verarbeitetem Fisch, Eis oder Desserts unterschiedliche Mengen an Mehl oder Stärke.

Die beschriebenen Ernährungstrends liefern hingegen erste Anhaltspunkte, um sich gesund und glutenfrei zu ernähren. Ein bewusster Umgang mit den Nahrungsmitteln erleichtert die Umstellung enorm. Wer seine Mahlzeiten überwiegend selbst zubereitet, kann Gluten ohne größere Probleme aus dem Weg gehen. Dabei lässt sich aus einer Vielzahl an Lebensmitteln schöpfen: Neben Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten gehören Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Nüsse, Öle, Butter, Säfte, Wein, Sekt, Kaffee und Tee dazu. Auch Reis, Wildreis, Hirse, Mais, Quinoa, Buchweizen, Amaranth und Teff sowie die weiterverarbeiteten Varianten lassen sich ohne Bedenken essen.

Neben der Vielzahl an bedenkenlosen Nahrungsmitteln hält der Markt mittlerweile spezielle glutenfreie Alternativen zu herkömmlichen Produkten bereit. Zu diesen Varianten zählen etwa Mehl, Brot, Brötchen oder Nudeln. Auch viele Restaurants und Hotels bieten entsprechende Gerichte an. Sich glutenlos zu ernähren, bedeutet also weniger einen Verzicht als sich bewusst mit der eigenen Nahrung auseinander zu setzen.[:]