Der Markt boomt, die Auswahl ist riesig: Abnehm-Apps werden immer beliebter. Doch was taugen sie wirklich?
Drei App-Typen
Unter den Oberbegriff „Abnehm-Apps“ fallen verschiedene App-Typen. Die drei wichtigsten sind: Ernährungstipps, Bewegungscoaches und Vollprogramme. Ernährungstipps gibt es in der einfachsten Form z.B. in der Abnehm-App „Food Check“. Sie scannt den Barcode von Lebensmitteln, gibt die Nährwerte (Kalorien, Fett, Zucker, …) an und versieht das gesamte Produkt mit einer Ampel. Andere Ernährungs-Apps wie die “Almased-App” bieten jede Menge leckere Rezepte, die beim Abnehmen helfen sollen.
Bewegungscoaches Marke “Runtastic“ oder einfache Schrittzähler motivieren den Nutzer, öfter von der Couch zu kommen. Mit über Bluetooth verbundenen Fitness-Armbändern und den dazugehörigen Apps lässt sich jeweils nachverfolgen, wie hoch der Kalorienverbrauch war. Persönliche Ziele und Trainingsprogramme lassen sich einstellen.
Vollprogramme gibt es von verschiedenen Anbietern in unterschiedlicher Ausführung. Manche Krankenkassen führen eigene Apps, aber auch Anbieter wie die „Weight Watchers“ ergänzen ihr Programm durch Abnehm-Apps. In der Regel wird dort ein Ernährungstagebuch angeboten. Die Apps errechnen die Kalorienzufuhr und warnen, wenn das Limit überschritten wird. Sie analysieren die Ernährung des Tages und geben Tipps, wie sie am nächsten Tag gesünder ausfallen könnte. Sie stellen Aufgaben für den Tag, um den inneren Schweinehund herauszufordern. Abnehm-Apps wie “Noom“ haben den Schrittzähler und „persönlichen“ Coach ebenfalls integriert.
Vor- und Nachteile von Abnehm-Apps
Dass Abnehm-Apps tatsächlich beim Abnehmen helfen können, liegt auf der Hand. Sie versorgen den Abnehmwilligen mit Informationen über seine Lebensmittel, geben einen Überblick über seine bisherigen Leistungen und motivieren, die Diät durchzuhalten. Da das Smartphone im Alltag ständiger Begleiter ist, wirkt die App auch wie eine gewisse Kontrollinstanz und das schlechte Gewissen. Wenn dann noch eine Vernetzungs-Option enthalten ist, ermuntert der gegenseitige Austausch über Rezepte oder Trainingserfolge noch mehr, den Abnehm-Plan durchzuziehen. Alles, was Wettkampcharakter hat, spornt an.
Wie immer, sollte man es aber nicht übertreiben. Pedantisches Kalorienzählen kann beachtlichen psychischen Stress auslösen, der unruhigen Schlaf verursacht und somit die Abnehmziele torpediert. Datenschützer warnen zudem, dass Krankenkassen – insbesondere bei ihren eigenen Apps – jede Menge Gesundheitsdaten sammeln und auf dieser Basis Beiträge erhöhen könnten. Das betrifft derzeit vor allem private Versicherungen.
Fazit
Bei Abnehm-Apps ist es wie bei jeder Diät: Es kommt auf den Typ an. Der eine braucht mehr, die andere weniger Anleitung. Manch einer möchte nur ein paar gute Tipps bekommen, jemand anders am liebsten ein komplettes Trainingsprogramm. Es kommt darauf an, die passende App zu finden und diese mit anderen Methoden zu kombinieren (Tagebuch, Treffen mit Anderen, regelmäßige Sporttreffs, …). Dann können Abnehm-Apps ein hilfreicher Partner sein auf dem Weg zur Traumfigur.[:]