[:de]Wir werden immer älter – im Schnitt schon über 80 Jahre. Ein hohes Alter alleine macht aber nicht glücklich. Wir wollen uns dabei auch so lange wie möglich wohl fühlen. Um dieses Ziel zu erreichen – fit, gesund und unabhängig bis ins hohe Alter – gibt es ein bewährtes wie einfaches Mittel: Sport.
Bewegung als Krankheitsprävention
Die gute Nachricht vorweg: Immer mehr Senioren treiben regelmäßig Sport. Laut Allensbach-Altersstudie aus dem Jahr 2013 bewegen sich in Deutschland 58 Prozent der Rentner mindestens einmal pro Woche aktiv, Tendenz steigend. Sogar unter den 80- bis 85-Jährigen nutzt jeder Fünfte noch regelmäßig Bewegungsangebote.
Und das ist gut so! Denn wie mittlerweile längst erwiesen ist, beugt regelmäßige körperliche Ertüchtigung den meisten Alterserscheinungen vor. Wer sportlich aktiv ist, erhöht seine Lebenserwartung, senkt das Risiko eines Herzinfarkts, beugt Diabetes und Bluthochdruck vor, stabilisiert sein Immunsystem, stärkt Muskulatur und Gleichgewichtssinn und beugt somit gefährlichen Stürzen vor. Darüber hinaus ist gemeinsame Bewegung ein nicht zu unterschätzender sozialer Faktor. Depressionen und das Gefühl von Einsamkeit haben es wesentlich schwerer, sich durchzusetzen, wenn man sich regelmäßig mit anderen zum Sport trifft.
Nur keine Angst!
„Aber Sport im Alter ist doch gefährlich! Was, wenn ich mich dabei verletze?“ – solche Bedenken hört man immer wieder. Und bei bestimmten Sportarten treffen sie auch zu. Beim vorhandenen Bewegungsangebot ist es aber überhaupt kein Problem, eine absolut risikofreie Sportart zu finden. Es ist also das Gegenteil richtig: Mangelnde Bewegung ist gefährlich. Wer keinen Sport treibt, verletzt sich im Alltag schneller. Oder wie das alte deutsche Sprichwort besagt: „Wer rastet, rostet.“
Geeignete Sportarten gibt es jede Menge. Hier nur eine kleine Auswahl mit ihren Vorteilen:
- Regelmäßige Lauftreffs – am besten an der frischen Luft. Sehr alltagsnahe Bewegung, Tempo kann individuell angepasst werden. Bei Waldläufen sollte sicherheitshalber ein Erste-Hilfe-Set für den Notfall mitgenommen werden.
- Gymnastik – gezielte, kontrollierte Bewegung mit Anleitung, dadurch praktisch kein Verletzungsrisiko. Mit Geräten (Bälle, Bänder, Reifen…) auch sehr abwechslungsreiche Übungen.
- Schwimmen – schont die Gelenke.
- Radfahren – schont auch die Gelenke. Und für alle, die sich das mit dem Gleichgewicht nicht mehr zutrauen, gibt es spezielle Seniorenräder.
- Tischtennis – schult nebenbei die Reaktionsfähigkeit und man muss nicht mehr so gut auf den Beinen sein.
- Tanzen – durch die Musik und die Interaktion kommt hier kommt hier eine ganz besondere soziale und emotionale Komponente zu tragen.
Angebote in ganz Deutschland
Um die eigene Bewegung kann sich natürlich jeder individuell kümmern. Das ist aber meist nicht nötig, denn in praktisch jeder Stadt gibt es Vereine oder gemeinnützige Organisationen, die professionelle Sportangebote anbieten, mit ausgebildeten Betreuern. Wer einfach „Seniorensport + Stadt“ googelt, wird schnell fündig. Außerdem gibt es immer wieder Kurse zur Sturzprävention. Dort werden vor allem Kraft und Gleichgewichtssinn trainiert. Auch hier liefert das Internet schnell den nächsten Termin in der Nähe.
Nun ist es für einige Senioren nicht leicht, überhaupt von der eigenen Haustür zum entsprechenden Sportverein zu gelangen. Das muss aber nicht das Ende der Bewegung bedeuten. Es lohnt sich, zu überprüfen, ob es von lokalen Einrichtungen (ASB, DRK, Krankenkassen, etc.) möglicherweise Fahrdienste gibt.
Zu guter Letzt soll ein Punkt nicht unerwähnt bleiben: Nicht nur die körperliche, auch die geistige Fitness sollte im Alter trainiert werden. Gemeinsame Rätselspiele, Memory-Abende oder Gehirnjogging sind ebenfalls wichtig. Auch Denksport ist Sport. Wer im Kopf und körperlich aktiv bleibt, erhöht seine Lebensqualität – und noch nie war das im Alter so einfach wie heute.[:]