Weltraumnahrung

Weltraumnahrung – Inspirationen aus dem All

Der Weltraum – unendliche Weiten … Essen und Trinken in der Schwerelosigkeit stellt für die Raumfahrtingenieure seit den 1960er-Jahren eine Herausforderung dar. Mittlerweile inspirieren die Entwicklungen für Astronauten auch die irdische Ernährung.

Das Weltall ist für viele ein Sehnsuchtsort – wer würde nicht gern einmal die Schwerelosigkeit erleben und aus der Ferne die Erde betrachten. Doch lässt man die Romantik beiseite, stellt sich das Astronautendasein im wahrsten Sinne des Wortes als Knochenjob dar: In der Schwerelosigkeit bauen sich Muskeln und Knochen schnell ab. Astronauten müssen deshalb während ihrer Missionen im bordeigenen Fitnessstudio trainieren und mit einer calciumreichen Ernährung dem Knochenabbau entgegenwirken. Zudem muss extra viel Vitamin D zugeführt werden, da dieses vom menschlichen Körper ohne Sonneneinstrahlung nicht gebildet werden kann. Menschen in der Schwerelosigkeit nehmen außerdem weniger Gerüche und Geschmäcke wahr – die Folge ist Appetitlosigkeit und ein verringertes Hungergefühl. Trotzdem muss die energetische Versorgung der Raumfahrer gewährleistet sein. Sie müssen über die Nahrung genügend Kalorien aufnehmen, um Mangelernährung vorzubeugen.

Neben den besonderen Anforderungen an den Nährstoffgehalt muss Astronautennahrung natürlich weiteren Ansprüchen gerecht werden. Sie muss lange haltbar sein, sich platzsparend verstauen lassen und mit einfachen Mitteln in der Schwerelosigkeit zuzubereiten sein. Zu Beginn der bemannten Raumfahrt in den 1960er-Jahren wurden hierfür kleine, gepresste Würfel entwickelt, die aus Fett, Vitaminen und Proteinen bestanden und so die Astronauten mit allen wichtigen Nährstoffen versorgten. Sterilisiertes Apfelmus diente als leicht verdauliche Trinknahrung.

Neue Verfahren – mehr Auswahl

Mittlerweile hat sich die Speisekarte für Astronauten glücklicherweise erweitert. Nicht zuletzt Konservierungsverfahren wie die Gefriertrocknung, die der Nahrung Wasser entzieht und sie bis zu 25 Jahre lang haltbar macht, sorgen dafür, dass die Weltraummenüs heute aus knapp 100 Komponenten zusammengestellt werden können.

Das Gefriertrocknungsverfahren findet auch in irdischen Gefilden immer häufiger Anwendung: Das bekannteste gefriergetrocknete Lebensmittel ist wohl lösliches Kaffee-Granulat. Auch andere Instantpulver-Getränke werden mithilfe von Gefriertrocknung hergestellt. Zudem werden auch Früchte im Müsli oder Kräuter und Gewürze mit diesem Verfahren haltbar gemacht und behalten ihren Geschmack und ihre Inhaltsstoffe.

Weltall im Wohnzimmer

In der Alltagssprache werden unterschiedliche Produkte mit dem Begriff „Astronautenfutter“ oder „Astronautennahrung“ bezeichnet: Zum einen wird die Verpackungsform in Ampullen oder Aluminiumbeutel dazu genutzt, um Süßigkeiten als Astronautenfutter zu vermarkten. Doch auch die hochkalorischen Eigenschaften und die Anreicherung der Speisen mit bestimmten Nährstoffen bieten Anlass zu irdischen Vergleichen. Vor allem hochkalorische Trinkkost, die für Menschen mit besonderem Ernährungsbedarf angeboten wird, ist als „Astronautennahrung“ bekannt. Diese Nahrungsmittel sind auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt: Sie enthalten entweder alle lebenswichtigen Nährstoffe – so können Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine feste Nahrung zu sich nehmen können, Mangelernährung verhindern – oder einen Nährstoffmix, der auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist und die alltägliche Ernährung sinnvoll ergänzt.

Auch anona bietet mit Pulvermischungen eine Form von Astronautennahrung. Aus ihnen lassen sich durch Zugabe von warmen oder kalten Flüssigkeiten schmackhafte Drinks, Shakes, Cremespeisen oder Suppen zubereiten – Raumfahrttechnologie für zu Hause!