Kohlenhydrate – sind sie immer böse?

Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Manche verwertet unser Körper besser, manche schlechter. Meist haben wir das selbst in der Hand, denn: Auch der Zeitpunkt, an dem wir sie zu uns nehmen, entscheidet über Gut und Böse.

In fast allen Nahrungsmitteln verstecken sie sich – Kohlenhydrate. Gut für uns, denn Kohlenhydrate sind wichtige Quellen für Energie. Ohne die tägliche Zufuhr des Stoffes wären wir nicht in der Lage zu atmen, zu denken oder zu gehen. Auch wenn jeder auf Kohlenhydrate angewiesen ist, ist Vorsicht geboten: Nicht jede Form des Nährstoffs wirkt sich positiv auf den Körper aus. Zu unterschieden sind gute, komplexe und schlechte, einfache Kohlenhydrate.

Energie braucht der Körper

Der Treibstoff für den Organismus ist und bleibt Energie. Solange der Körper in Bewegung ist, setzt er die zugeführten Kohlenhydrate in Energie um. Ist der tatsächliche Verbrauch zu gering, landen sie als Reserven auf den Hüften oder im Doppelkinn. Die Ernährungsweise ist daher auf Tätigkeit und Körpergewicht abzustimmen: Wer einen anstrengenden, bewegungsreichen Alltag hat, kann mehr Kohlenhydrate und Kalorien zu sich nehmen als jemand, der die meiste Zeit am Schreibtisch verbringt. Ob viel oder wenig Bewegung – entscheidend ist eine bewusste Ernährung. Zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten unterscheiden zu können, ist hierfür viel wert.

Gute Kohlenhydrate

Um den Energiebedarf des Organismus zu decken, ist eine ausreichende Zufuhr an guten Kohlenhydraten das Mittel der Wahl. Komplexe Kohlenhydrate machen satt und beschäftigen den Körper so lange, bis er sie vollständig verdaut. Zu finden sind sie in allen Nahrungsmitteln auf Getreidebasis. Dazu zählen Vollkornprodukte, Reis, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Sojaprodukte und Gemüse. Die ballaststoffreichen Lebensmittel fördern die Verdauung und setzen dabei der Bauchspeicheldrüse im Gegensatz zu fettreicher Nahrung kaum zu.

Trotz guter, gesunder Kohlenhydrate gilt: Auf die Menge kommt es an. Wer mehr Kohlenhydrate aufnimmt, als er über den Tag hinweg verbraucht, tut seinem Körper keinen Gefallen.

Schlechte Kohlenhydrate

Einfach strukturierte Kohlenhydrate machen es uns nicht leicht: Sie befinden sich meist in gut schmeckenden Lebensmitteln, stehen aber einem Gewicht zum Wohlfühlen entgegen. Denn: Sie halten nicht lange an und treiben zugleich den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe. Da dieser im Anschluss genauso rasch wieder ins Bodenlose abrutscht, macht sich Lust auf mehr breit – ein Teufelskreis.

Zu diesen schlechten Kohlenhydraten zählt in erster Linie Zucker. Seine negative Wirkung entfaltet er auch in Form von gesüßten Produkten wie Eis, Desserts, Marmelade, Schokolade, Trockenobst oder Obstsäften. Lebensmittel aus Weißmehl wie Gebäck jeder Art, Fertigmüsli, Produkte aus poliertem Reis oder Mehl unter Typ 1050 sind nicht besser. Kartoffeln, die zu Pommes Frites, Bratkartoffeln, Kartoffelpürree oder Chips verarbeitet sind, stellen für den Organismus keine gesunde Grundlage dar. Schlechte Kohlenhydrate sind für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich wie Diabetes, Karies, Übergewicht und vielem mehr.

Das tückische an der bösen Variante des Nährstoffes ist, dass er in vielen Produkten versteckt ist, ohne auf den ersten Blick erkennbar zu sein. Grob lässt sich merken, dass er häufig in industriell veränderten Nahrungsmitteln zu finden ist. Da diese Fallen nicht immer gut zu umschiffen sind, gilt es Kohlenhydrate generell früh am Tag zu sich zu nehmen. Wer im Sinne einer bewussten Ernährung spätestens am Nachmittag auf eine kohlenhydratarme Kost umsteigt, erfreut Körper und Seele. Ab 16 Uhr sättigen Sie Gemüse, Fisch, mageres Fleisch, Milch (-produkte), Hülsenfrüchte, Soja, Tofu oder Nüsse – zusammen mit einem guten Gewissen.