Traubenzucker – schnelle Energie oder Krankmacher?

Für den schnellen Energiekick ist Traubenzucker jederzeit zu haben. Ob sich der Stoff tatsächlich positiv auf den Körper auswirkt oder ob er besser nur in Maßen zu konsumieren ist, beschreiben wir im folgenden Beitrag.

Die Zellen des menschlichen Körpers verbrauchen tagtäglich große Mengen an Energie – zum Atmen, Denken, Laufen oder Lachen. Als Energiespender tritt vor allem Zucker zutage. Um die Funktionen aufrechtzuerhalten, ist der Körper zwar auf die Energie angewiesen. In Reinform muss er den Zucker jedoch nicht zu sich nehmen. Mit etwas Aufwand ist der Organismus in der Lage, den Stoff aus Lebensmitteln wie Brot, Nudeln oder Kartoffeln selbst herzustellen.

Stärkezucker, Glukose oder Dextrose?

Die vielen verschiedenen Namen führen leicht zu Verwirrung, im Grunde ist es aber einfach: Bei allen ist die Rede von Traubenzucker. Der Einfachzucker zählt zu den Kohlenhydraten. Ursprünglich in der Weintraube entdeckt und daraus gewonnen, wird er heute industriell hergestellt. Die Basis für die Produktion liefern vorwiegend Mais- und Weizenstärke.

Wie wirkt Traubenzucker?

Seiner einfachen chemischen Struktur ist es zu verdanken, dass Traubenzucker blitzschnell den Weg in den Organismus findet. Dort angelangt sorgt er innerhalb weniger Sekunden für neue Energie. Nach Aufnahme durch die Nahrung geht Glukose direkt aus dem Darm ins Blut über. Auf den erhöhten Blutzuckerspiegel reagiert der Körper mit einer verstärkten Ausschüttung von Insulin.

Das körpereigene Hormon beteiligt sich daran, den Zucker schnell in die Zellen zu verteilen. Durch das Insulin sinkt der Blutzuckerspiegel anschließend wieder rasch ab. Auf einen Leistungsschub lässt sich lediglich kurzfristig hoffen. Nicht selten befinden sich Konzentration und Leistung im Anschluss auf einem niedrigeren Niveau als zuvor. Auch die Lust auf Heißhunger ist nicht fern.

Notwendig oder schädlich?

Der rasche Wechsel von einem hohen zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel kann dem Körper zusetzen. Für Menschen, die ohnehin zu Bluthochdruck neigen, ist Vorsicht geboten: Unter dem schnellen Anstieg des Blutdrucks leidet das Herz-/ Kreislaufsystem. Auch die Bauchspeicheldrüse wird durch ein Zuviel an Glukose in Mitleidenschaft gezogen, da sie das übermäßige Ausschütten von Insulin schädigt. Traubenzucker auf Dauer in größeren Mengen zu sich zu nehmen empfiehlt sich demnach nicht – schon allein, weil Zucker dick macht.

Um die körpereigenen Funktionen aufrechtzuerhalten, ist der Organismus nicht auf Zucker angewiesen, auf Glukose dagegen schon. Diese muss der Körper nicht in Form von Zucker aufnehmen, sondern kann sie aus der Nahrung aufbauen. Kartoffeln und Getreideprodukte birgen den Stoff in Form von langkettigen Kohlenhydraten in sich. Aus den Glukose-Bausteinen der Stärke gewinnt der Organismus nach aufwendigen Spaltprozessen den Brennstoff. Zwar ist die Energie auf diese Weise nicht sofort parat, hält im Umkehrschluss jedoch länger im Körper an. Besonders Vollkornprodukte liefern langanhaltende Energie.

Wer sich ausgewogen und vielfältig ernährt, lebt allemal gesünder, als auf kurzfristige Energieschübe durch Traubenzucker zu setzen.

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